„Kein Handy vor 11 Jahren!“

Diese Woche gingen die Worte von Thomas Fischbach, seines Zeichens Präsident des Berufsverbandes von Kinder- und Jugendärzten, quer durch die Schlagzeilen, die sich kritisch mit dem Medienkonsum unserer Kinder und deren negativen Folgen für ihre Entwicklung auseinandersetzen. Wir möchten unsere Sternschulelternschaft darüber informiert wissen:

„Medialen Dauerbeschuss macht das beste Hirn nicht mit“, so wird Fischbach in diversen Medien (z.B. in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, 29.10.19) zitiert. Je höher der Medienkonsum (Handy, TV, Tablet, PC, Spielekonsolen…) sei, desto schlechter würden auch die Leistungen in der Schule. Dass Eltern vermehrt ihre Kinder vor Mediengeräten „parken“, sieht Fischbach als „katastrophalen Trend“ an. Aus Platzgründen lassen wir weitere Ausführungen an dieser Stelle weg. Wir möchten aber als Schule unsere Elternschaft sensibilisieren!

Unsere Star News hatte im Sommer 2017 (siehe Archiv) ermittelt, dass bereits über die Hälfte unserer damaligen Zweitklässler ein Handy besaßen, sogar drei Viertel unserer Viertklässler in jenem Jahr. Damals hatte auch jedes dritte Erstklasskind schon ein eigenes Tablet. Von gemeinsamen Brett- und Kartenspielabenden in der Familie erzählen kaum noch Kinder (und diese sind für eine ganzheitliche Entwicklung durchaus förderlich), auch nicht vom ausgedehnten Spielen an der frischen Luft. Freudesbekundungen darüber, dass ein dickes Buch durchgelesen wurde oder man ein neues geschenkt bekommen hat, hören wir in den Klassenräumen auch immer seltener. Stattdessen berichten immer mehr unserer Schüler von neuen Levelerrungenschaften, aktuellen Onlinecontents oder zeigen Sammelkarten ihrer liebsten Konsolenspiele vor. Gleichermaßen lassen sich seit Jahren immer kürzere Aufmerksamkeitsspannen und vermehrte Konzentrationsschwächen erkennen (z.B. allein in Form von Flüchtigkeitsfehlern).

Wir möchten beileibe keine grundlegende Diskussion über ein sinnvolles Freizeitverhalten anzetteln, hoffen aber weiterhin darauf, dass der tägliche Medienkonsum unserer Schülerschaft ausreichend reflektiert wird und auch Alternativen bestehen.