„Wer das liest,…“

… der kann lesen! Okay. Selbstverständlich. 🙂 Das ist es, laut der letzten IGLU-Studie, aber nicht für jedes Grundschulkind, denn rund 20% aller deutschen Viertklässler können nicht ausreichend gut sinnerfassend sowie flüssig lesen! Manuela Hantschel, Vorsitzende des Bundesverbandes Leseförderung e.V. macht sich in einem Bildungsblatt des Friedrich Verlags aktuell darüber Sorgen.

Vor allem über die Diskrepanz zwischen den Lesekompetenzen der Kinder im Vergleich zu denen beim Umgang mit digitalen Medien: Bereits vor dem Schuleintritt können viele Kinder schon Tablet und Smartphone selbstständig bedienen, konsumieren dadurch entspannt kleine Filme oder Spiele. „Das Hin-und-her-Schalten zwischen den verschiedenen Aufmerksamkeitsquellen ist den neuronalen Verknüpfungen im kindlichen Gehirn nicht zuträglich. Es hat noch keinen Steuerungsmechanismus entwickelt, sich auf das Wesentliche und auf Verlangsamung einzulassen.“ Ein digital geprägtes Gehirn scannt Texte nach schnellen Reizen hin (z.B. Links oder Bildern), kann aber aufgrund der sprunghaften, kurzen Aufmerksamkeit kaum noch vertiefend verarbeiten.

Frau Hantschel erwähnt alsdann eine Studie von 130 Leseforschern, welche sich mit der Digitalisierung unserer Lesepraxis beschäftigt. In der „Stavanger-Erklärung“ sind die Ergebnisse festgehalten, die belegen, dass gedruckte Texte auf Papier besser behalten werden können. Alle Beteiligten sehen den Digitalpakt skeptisch, der eine „digitale Schule“ für förderlich hält, und rufen zu einer Förderung des analogen Lesens auf, damit die „Kulturtechnik des intensiven Lesens“ nicht verloren geht! – Wir finden: Mindestens ein Buch unter dem diesjährigen Weihnachtsbaum ist doch machbar, oder!? 😉